RE-BLOCK Auszüge – Lokaler Aktionsplan Magdeburg Neu Olvenstedt Entwurf Juli 2014

RE-BlockREviving high-rise Blocks for cohesive and green neighborhoods

Ein Projekt im Rahmen des europäischen URBACT-II-Programms

EU-Programme für nachhaltige Stadtentwicklung

Lokaler Aktionsplan Magdeburg Neu Olvenstedt
Entwurf Juli 2014

Erarbeitet von:

Stadtplanungsamt der LH MD

Redaktion: Büro Stephan Westermann, Stadt- und Landschaftsplanung

in Zusammenarbeit mit Stefan Köder

Büro für Stadtteilarbeit Neu Olvenstedt, Internationaler Bund

Das RE-Block-Projekt setzt an die bisherigen Aufwertungsstrategien an und ist Baustein eines laufenden Prozesses, Neu Olvenstedt zu einem stabilen, sozial durchmischten und integrierten Teil der Landeshauptstadt zu machen.

In Neu Olvenstedt befinden sich zum Jahresende 2013 6.700 Wohnungen in industrieller Bauweise,

fast alles Mietwohnungen:

 1.440 dieser Wohnungen gehören der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH, die sich zu

100 % im Besitz der Stadt Magdeburg befindet.

 3.390 Wohnungen gehören zu Magdeburger Wohnungsgenossenschaften, die sich, wie die

Wohnungsbaugesellschaft, stark vor Ort engagieren.

 Die restlichen 1.870 Wohnungen gehören überwiegend internationalen Investmentfonds oder

nicht in Magdeburg ansässigen Firmen, die sich vor Ort durch Hausverwaltungen vertreten

lassen.

 Ein kleiner Teil dieses Segments sind einzelprivatisierte Wohnungen.

 Neu Olvenstedt ist Fördergebiet im Bund-Länder-Programm Stadtumbau Ost,

in dem Eigentümer bei Abriss von Wohngebäuden im Fördergebiet pauschal 60 € /qm Zuschuss

erhalten. Im Rahmen dieses Programms sind auch Aufwertungen und Modernisierungen von

Gebäuden und Flächen förderfähig. Bei Aufwertungen muss die Kommune allerdings 1/3 der

förderfähigen Kosten übernehmen. 

Für die beiden Quartiere östlich der zentralen Straßenbahntrasse wurden konkretisierende

Zielpläne in einem mehrstufigen Planungsverfahren entwickelt:

1. Werkstattgespräch mit öffentlichen und privaten Grundstücks- und Gebäudeeigentümerfirmen

zur Klärung der jeweiligen individuellen Interessen und Zielvorstellungen

 Erster Entwurf eines städtebaulichen Rahmenplans

2. Werkstattgespräch mit erweiterter Teilnehmerschaft (Bürgerinitiative,

Gemeinweseneinrichtungen) zur Erstellung einer SWOT Analyse und Planungsdetails

 Zweiter Entwurf eines städtebaulichen Rahmenplans

3. Öffentliche Versammlung mit Präsentation und Diskussion des Rahmenplanentwurfes,

Quartiersspaziergang zu Erörterung von Einzelvorhaben vor Ort.

 Abschließender städtebaulicher Rahmenplan

In dem 2013 vom Stadtrat beschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept ist die

Landeshauptstadt Magdeburg in zwei Stadtringe gegliedert, die das Stadtzentrum („Altstadt“)

umschließen. Mit dieser Zonierung sind grundhaft strategische Zielaussagen verbunden.

 „Altstadt/Kernstadt: Regionales Zentrum für Tourismus, Kultur, Dienstleistung und Handel mit

hohem Wohnanteil. Wohnungsneubau in Baulücken und auf Brachen mit hohem Anteil

experimenteller Formen.

 Historische Stadterweiterung 1. Stadtring: Urbanes, verdichtetes Wohnen. Standorte für

überquartierlich bedeutsame Infrastruktur- und Versorgungsangebote, Wohnungsneubau in

Baulücken und Brachen.

 2. Stadtring: Weniggeschossiges, ruhiges Wohnen am Stadtrand mit einer der Nahversorgung

angemessenen Infrastrukturausstattung. Die Dorflagen im 2. Stadtring sind räumlich/

landschaftlich erkennbar separiert.

Aufgrund der einführend beschriebenen Stadtrandlage gehört Neu Olvenstedt zum so

genannten 2. Stadtring Magdeburgs. Die entsprechenden Zielaussagen setzen den Rahmen für die

Stadtteilentwicklung von Neu Olvenstedt.

Kunst Neu Olvenstedt

Die Vielzahl der Kunstwerke in Neu Olvenstedt – authentische Repräsentanten ihrer Entstehungszeit 

sind ein Alleinstellungsmerkmal des Stadtteils  und geeignet Identität und Verbundenheit sowie

Interesse Außenstehender und ein positives Image zu generieren.

2013 entstand im Auftrag des Stadtplanungsamtes der Bericht „KUNST NEU OLVENSTEDT –

 Zum einen ging es um die Darstellung und Aufarbeitung des Status Quo. Eine systematische

Listung der Kunstwerke in Wort und Bild steht seitdem im Internet zur Verfügung.

 Zum anderen wurden konzeptionelle Vorschläge zum Umgang mit diesem Kunsterbe erarbeitet.

 Darüber hinaus wurde der Einsatz „neuer“ zeitgemäßer Kunst im Stadtteil für die

Weiterentwicklung des Stadtteils thematisiert.

Darüber hinaus haben sich die Wohnungsunternehmen und die Stadt darauf verständigt, dass

Kunstobjekte bei Abrissmaßnahmen sachgerecht zu sichern sind und ggf. eine Fotodokumentation

erstellt wird. In jedem Einzelfall wird eine Standortbegehung zu gemeinsamen Bewertung der

Objekte anberaumt.

Ein weiteres laufendes Projekt in Kooperation der Stadt Magdeburg, der Künstlerin Dagmar Schmidt

und dem Stadtteilmanagement ist die Neupositionierung eines gesicherten Kunstwerkes

(„verklammert / verbunden“) auf dem Gelände des neuen Feuerwehrhauses in Neu Olvenstedt.

Das Büro für Stadtteilarbeit Neu Olvenstedt widmet sich, zusammen mit der Stadtverwaltung, mit

Kunstschaffenden und anderen Akteuren, der Wiederentdeckung dieser Kunstwerke und will daraus

entstehende kreative Prozesse zur Entwicklung von Neu Olvenstedt nutzen. Sei es z.B. durch

öffentliche Kunstspaziergänge mit verschiedenen Themen und unterschiedlichen Formaten und

auch neue und „junge“ Kunst mit entsprechenden Veranstaltungen und Beteiligungsformen

Aktuelle Herausforderung der Stadtteilentwicklung

Für Neu Olvenstedt lassen sich zwei zentrale Schlüsselthemen definieren:

Wie kann die Zukunft des Stadtteils und seine sehr gute Infrastrukturausstattung trotz bzw. mit

deutlich weniger Bewohnern und trotz des belasteten Images, sozialer Segregation und z.T.

städtebaulicher Auflösungserscheinungen nachhaltig gesichert werden?

Wie kann der Stadtteil für neue Eigenheimentwicklungen auf den großen Stadtumbauleerstellen

attraktiv gemacht werden? Der weitere Stadtumbau sowie die Fragen der dauerhaften und

temporären Flächennachnutzung berühren auch Fragen der aktuellen wie zukünftigen sozialen

Integration der Bewohner von Olvenstedt in die Stadt als Ganzes. Im Sinne der Ganzheitlichkeit sind

hier auch die privaten Hauseigentümerfirmen zu integrieren, die bisher für den

Umwandlungsprozess nicht interessiert werden konnten.

Auswahl von Einzelmaßnahmen und wichtigen Ansatzpunkten

Gründung einer Stadtteilzeitung             

Informationsbroschüre “Was ist Wo?“     Bürgeraktivierung und Identitätsbildung

Stadtteilspaziergänge                         

Erhalt von Stadtteilfernsehen Olven TV

Soziokulturelle Wohnumfeldmaßnahmen wie

 Obstbaumwiese

 Bienenwiese

 Nachbarschaftsgarten

Qualifizierter Wochenmarkt

Werkstatt / Symposium alte Kunst und neue Kunst

Erhalt der lokalen Identität

Mehr Verkehrssicherheit und Wegevernetzung

 Konzept „shared spaces“ für die Olvenstedter. Chaussee um Olven 1

 Verkehrssicherheit Am Stern, Tempo 30 um Schulen und Kitas, Schulwege, im gesamten Rennebogen

 Pilotprojekt „Mehrgenerationenhaus“ (Wohnen und Leben)

 Sanierung von Kitas

Vermarktung Stadtumbaubrachen „Mittlerer Rennebogen“ als Eigenheimstandort

Konversion Stadtumbaubrache „Olvenstedter Grund“ zu Eigenheimstandort

Wegweisersystem für Fuß- und Radverkehr

Sanierung Kinder- und Jugendtreff Mühle

Sanierung der Düppler Mühle

Rundweg Kunst Neu Olvenstedt, Beschilderung der Kunstwerke

Audio Guide, Faltblatt etc. „Ein Stadtteil im Umbau“

Ikonversion Stadtumbaubrache „Sternsee“ zu Eigenheimstandort

Fußwegequerungen

Weizengrund Höhe Roggengrund,

Bruno-Taut-Ring/ Scharnhorstring Höhe Olvenstedter Scheid,

Am Stern

Komplettierung Radweg Scharnhorst-ring

Schaffung von Barrierefreiheit im gesamten Stadteil

 

 

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